Die Projektgruppe, bestehend aus Mitarbeitenden von digitalswitzerland, der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften SATW, der Allianz Digitale Sicherheit Schweiz ADSS, von gfs-zürich und von Die Mobiliar, hat sich zum Ziel gesetzt, mittels eines Forschungsprojekts und dieser Publikation einen Beitrag zum Verständnis und zur Stärkung von Schweizer KMU mit 4 bis 49 Mitarbeitenden im Umfeld von Digitalisierung, modernen Arbeitswelten, Risiken der Cyberkriminalität sowie Massnahmen zur Erhöhung der Cybersicherheit zu leisten.

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Homeoffice und Cybersicherheit in Schweizer KMU 2022
Télétravail et cybersécurité dans les PME suisses 2022
Home office e cyber sicurezza nelle PMI svizzere 2022

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Das Homeoffice
Diese Studie zeigt: Anfang 2022 herrscht eine gewisse Homeoffice-Müdigkeit bei den Arbeitgebenden. Sie können oder wollen Homeoffice im Mix ihrer Arbeitswelt-Konzepte nicht (mehr) aktiv anbieten. Während Mitte 2020 bei 67% und Mitte 2021 bei 65% der befragten KMU alle oder ein Teil der Mitarbeitenden theoretisch von zuhause aus hätten arbeiten können, waren es Anfang 2022 nur noch 61%. Die Anzahl an homeoffice-tauglichen Stellen sinkt in diesen KMU von durchschnittlich 3.8 in 2020 auf 3.4 in 2021 und 2.9 im Jahr 2022.

Bereits 2021 zeichnete sich ab, dass die KMU-Geschäftsleitenden von einem Rückgang der Anzahl Homeoffice-Arbeitsplätze ausgehen. Dies hat sich nun bestätigt: Vor dem ersten Lockdown im März 2020 arbeiteten in KMU, in denen für mindestens eine Mitarbeiterin bzw. einen Mitarbeiter Homeoffice möglich wäre, 10% zuhause. Dieser Wert vervierfachte sich während des ersten Lockdowns fast (auf 38%) und sank danach auf 16%. Während der Homeoffice-Pflicht des zweiten Lockdowns stieg der Wert wieder auf 36% , pendelte sich anschliessend, ab Ende 2021, über alle Industrien hinweg auf einem höheren Niveau (20%) ein und ist nun wieder auf 12% gesunken und somit fast auf dem Niveau vor Beginn der Pandemie, als er bei 10% lag.

Es könnte sein, dass sich die Einschätzung der Eignung der Arbeitsstellen fürs Homeoffice geändert hat oder die Erfahrungen zeigen, dass die Arbeitsausführung vor Ort optimaler ist – oder dass zumindest davon ausgegangen wird. Es besteht allerdings nicht nur ein Zusammenhang zwischen COVID-19 und Homeoffice: Je aufgeschlossener die befragten Geschäftsführenden ihr Unternehmen bezüglich technischer Innovationen beurteilten (die sogenannten Pioniere), desto eher haben die Mitarbeitenden hauptsächlich im Homeoffice gearbeitet.

Cybersicherheit
Die Wichtigkeit der Cybersicherheit wird 2022 ähnlich wie 2021 und 2020 beurteilt: Rund zwei Drittel der Befragten (64%) beurteilen das Thema Cybersicherheit als eher wichtig bis sehr wichtig (Skalenwerte 4–5), rund ein Siebtel (14%) beurteilt es als eher bis sehr unwichtig (Skalenwerte 1–2). Der Mittelwert liegt somit im Jahr 2022 mit 3.8 minimal tiefer als 2021 und 2020 (je 3.9). Erwähnenswert ist jedoch, dass der Anteil der KMU-Geschäftsleitenden, die das Thema als sehr wichtig empfinden, kontinuierlich abnimmt (von 42% in 2020 über 41% in 2021 auf 35% in 2022). Zum Thema selbst fühlen sich die KMU-Geschäftsleitenden weiterhin recht gut informiert (die Hälfte eher gut oder sehr gut informiert). Der Mittelwert liegt wie 2021 bei 3.5. Je aufgeschlossener die Unternehmen gegenüber technischen Innovationen sind, desto besser sind sie informiert und desto besser werden die Sicherheitsmassnahmen umgesetzt.

Nachdem der Anteil an Unternehmen, die von einem Cyberangriff betroffen waren, der zu einem erheblichen Aufwand zur Beseitigung der Schäden führte, von 25% in 2020 auf 36% in 2021 stieg, sinkt er 2022 um wenige Prozentpunkte auf 31%. Die Einschätzung des Risikos, durch einen Cyberangriff einen Tag lang ausser Kraft gesetzt zu werden, steigt 2022 jedoch zum zweiten Mal leicht an: 2020 lag der Mittelwert bei 2.1 (von 5), stieg 2021 auf 2.4 und liegt nun im Jahr 2022 bei 2.5. Der Anteil an Befragten, der das Risiko als eher hoch oder sehr hoch einschätzt, aufgrund eines Cyberangriffs einen Tag lang ausser Kraft gesetzt zu werden, liegt mittlerweile bei knapp einem Fünftel (18%). Ausserdem gilt: Wer schon einmal von einem Cyberangriff betroffen war, schätzt das Risiko ebenfalls höher ein (2.6) als (noch) nicht Betroffene (2.4). Ein Cyberangriff als existenzgefährdendes Vorkommnis ist nur für wenige Geschäftsführende ein realistisches Szenario, aber auch diese Einschätzung steigt seit 2020 kontinuierlich. 2020 lag der Mittelwert bei 1.5 (von 5), im Jahr 2021 bei 1.7 und 2022 bei 1.9.

Zur Steigerung der Cybersicherheit werden weiterhin häufiger technische Massnahmen (wie regelmässige Software-Updates (86%) und die Sicherung von WLAN-Netzwerken mit Passwörtern (82%)) als organisatorische umgesetzt. Je höher der selbst eingeschätzte Informationsgrad der oder des KMU-Geschäftsleitenden ist, desto höher ist auch die Massnahmenumsetzung. Bei den organisatorischen Massnahmen gibt es noch immer viel Verbesserungspotenzial. Die Implementierung eines Sicherheitskonzepts (44%), regelmässige Mitarbeiterschulungen (34%) und die Durchführung von IT-Sicherheitsaudits (32%) werden am seltensten umgesetzt. Auch hier gilt: Je besser sich die Befragten über die Cyberrisk-Thematik informiert fühlen, desto mehr organisatorische Massnahmen treffen sie zur Verbesserung der Cybersicherheit. Die Studie zeigt, dass es fast ein Drittel (29%) der Befragten für sehr wahrscheinlich hält, in den nächsten ein bis drei Jahren ihre Sicherheitsmassnahmen gegen Cyberkriminalität zu erhöhen. Und zudem: Wer schon einmal von einem Angriff betroffen war, will die Massnahmen eher erhöhen als jemand, der noch nie betroffen war.

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Homeoffice und Cybersicherheit in Schweizer KMU 2022
Télétravail et cybersécurité dans les PME suisses 2022
Home office e cyber sicurezza nelle PMI svizzere 2022

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Die Studienberichte aus 2021 und 2020 finden Sie hier:

Homeoffice und Cybersicherheit – Studie 2021
Homeoffice und Cybersicherheit – Studie 2020

Kontaktieren Sie Prof. Dr. Marc K. Peter für weitere Informationen.

Quelle:
Marc K. Peter, Andreas Hölzli, Andreas W. Kaelin, Karin Mändli Lerch, Patric Vifian & Nicole Wettstein (2022): Homeoffice und Cybersicherheit in Schweizer KMU: Strategien und Massnahmen in Schweizer KMU mit 4 – 49 Mitarbeitenden nach zwei Jahren mit COVID-19. Die Mobiliar, digitalswitzerland, FHNW Hochschule für Wirtschaft, Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften SATW, Allianz Digitale Sicherheit Schweiz ADSS, gfs-zürich. Download auf: www.cyberstudie.ch

Die Projektgruppe bestehend aus Mitarbeitenden der Hochschule für Wirtschaft FHNW, von digitalswitzerland, der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften SATW, von gfs-zürich und von Die Mobiliar hat sich zum Ziel gesetzt, mittels der Erhebung des Ist-Zustandes einen Beitrag zum Verständnis und zur Stärkung von Schweizer KMU mit 4-49 Mitarbeitenden im Umfeld von Corona (COVID-19) zu leisten.

Download Whitepaper in Deutsch, Französisch und Italienisch:

Weitere Studienunterlagen:

Die zwei bisher durchgeführten repräsentativen Studien geben Einblicke in den Stand der Homeoffice-Nutzung und der Cybersicherheit in KMU, getrieben durch die Ereignisse von Corona/COVID-19 seit anfangs 2020. Die erste Befragung (siehe https://kmu-transformation.ch/cyberstudie/) fand zwischen den ersten beiden Corona-Wellen statt (von August bis Oktober 2020). Die vorliegende zweite Befragung fand im Anschluss an die Auflösung der Homeoffice-Pflicht für Betriebe, die regelmässig testen, statt bzw. begann kurz bevor für alle Unternehmen ab 26. Juni 2021 die Umwandlung in eine Homeoffice-Empfehlung erfolgte. Die zweite Befragung von 506 KMU-Geschäftsleitenden wurde im Zeitraum 16. Juni bis 27. Juli 2021 durchgeführt.

Vor dem ersten Lockdown im März 2020 arbeiteten in denjenigen KMU, in welchen für mindestens eine Mitarbeiterin/einen Mitarbeiter das Homeoffice möglich wäre, 10% von zu Hause. Dieser Wert hat sich während dem ersten Lockdown fast vervierfacht (auf 38%) und sank danach auf 16% (eine Steigerung von 60% gegenüber der Situation vor dem Lockdown). Dieser Wert hat sich während dem zweiten Lockdown wiederum fast verdreifacht (von 16% nach dem Lockdown auf 36% während der Homeoffice-Pflicht) und hat sich nun über alle Industrien hinweg auf einem höheren Niveau (bei 20%) eingependelt. Der Vergleich der zwei Wellen zeigt, dass sich die Nutzung des Homeoffice als Arbeitsort in Schweizer KMU seit Beginn der Coronakrise verdoppelt hat.

Ähnlich wie in der ersten Studie sehen sich auch in der zweiten Befragung 19% der KMU mit 4-49 Mitarbeitenden als Pioniere bezüglich des Einsatzes neuer Technologien, 41% als Early Followers (2020: 44%) und 37% als Late Followers (2020: 33%). Pioniere erreichen einen Wettbewerbsvorteil, indem sie als Vorreiter in neue Technologien sowie Produkt- und Marketinginnovationen investieren. Early Followers folgen zeitnah zu den Pionieren mit Innovationen, während Late Followers erst nach einiger Zeit, wenn die Innovationen getestet sind, diese auch selber nutzen. Beim Einsatz des Homeoffice sind die Pioniere hervorzuheben: In diesen KMU könnten theoretisch 85% aller oder einiger Mitarbeitenden im Homeoffice arbeiten (und 91% der Mitarbeitenden sind dort bereits voll oder teilweise dafür ausgerüstet). Aber auch bei den Early Followers und Late Followers gibt es viel Potenzial für das Homeoffice; über alle KMU hinweg, da in rund zwei Drittel der Schweizer KMU theoretisch alle oder einige Mitarbeitenden im Homeoffice arbeiten könnten (und zwei Drittel der KMU bereits alle oder einige Mitarbeitende dafür ausgerüstet haben).

Soziale/emotionale (z.B. der Zusammenhalt im Team), technische (z.B. der externe Datenzugriff) und organisatorische Faktoren (z.B. der Arbeitsplatz) werden als grösste Herausforderungen für die Umsetzung des Homeoffice betrachtet. Zur Umsetzung werden u.a. neue Kommunikationstools (speziell Online-Konferenztools und Online-Beratungen/-Schulungen) eingesetzt. Je grösser das KMU, umso mehr IT-Arbeiten werden von externen Dienstleistern wahrgenommen. Im Durchschnitt nutzen 30% der KMU externe IT-Dienstleister zur Bereitstellung ihrer IT-Infrastruktur.

Mit Corona/COVID-19 und der Zunahme von Mitarbeitenden im Homeoffice nahmen auch die Angriffe im Cyberraum zu. Geschäftsleitende von Schweizer KMU sagen deshalb, dass die Cyberkriminalität ein ernstzunehmendes Problem ist (bewertet mit 4,6 auf der 5er-Skala) und dass Massnahmen gegen Cyberattacken wichtig sind (4,4). Die Studie zeigt, dass sich ein Fünftel der KMU-Geschäftsleitenden zum Thema Cybersicherheit nicht oder überhaupt nicht informiert fühlt. Gleich wie in 2020 bewerten 65% der Geschäftsleitenden die Thematik als wichtig oder sehr wichtig. Dies zeigt sich auch in der Tatsache, dass in 2021 36% der KMU bereits Cyberangriffe erlitten haben, welche zu einem erheblichen Aufwand zur Beseitigung der Schäden führten (2020: 25%). Die Auswirkungen dieser Angriffe sind finanzielle Schäden, Kundendatenverluste und Reputationsschäden.

Analog der Umfrage in 2020 sind die Schweizer KMU relativ weit fortgeschritten mit der Umsetzung technischer Massnahmen zur Erhöhung der Cybersicherheit. Viel Potenzial zeigt sich jedoch bei der Planung und Umsetzung organisatorischer IT-Sicherheitsmassnahmen: Nur knapp die Hälfte der Schweizer KMU verfügt über ein IT-Sicherheitskonzept und nur zwei Fünftel schulen ihre Mitarbeitenden regelmässig oder führen IT-Sicherheitsaudits durch. Während der Homeoffice-Pflicht investierten deshalb ein Viertel der KMU in zusätzliche Massnahmen wie Sicherheitssoftware, Firewalls und stärkere Passwörter. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass KMU in vielen Fällen die Datenschutzverantwortlichkeit regelten (bei zwei Dritteln der KMU) und Prozesse zum Datenmanagement definierten.

KMU-Geschäftsleitende, die zum Thema Cybersicherheit informiert sind, haben in der Regel mehr Massnahmen zum Schutz ihrer IT-Infrastruktur und Kundendaten implementiert als nicht informierte. Die Themen der Digitalisierung, des Homeoffice, des Einsatzes von Kommunikationstechnologien und der Cybersicherheit im Umfeld von Corona/COVID-19 haben weiter an Wichtigkeit gewonnen. Gleichzeitig werden diese Themen gesellschaftliche, wirtschaftliche, technologische und verkehrstechnische Diskussionen vorantreiben.

Im Projektbericht wurden wichtige Fragen und Themen für Schweizer KMU zum Homeoffice und zur Cybersicherheit zusammengefasst, damit diese mittels Diskussionen erfolgreiche Massnahmen für ihr Unternehmen definieren können.

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Weitere Studienunterlagen:

Die erste Studie aus 2020 finden Sie hier.

Kontaktieren Sie Prof. Dr. Marc K. Peter für weitere Informationen.

Quelle:
Peter, MK, Hölzli, A, Kaelin, AW, Mändli Lerch, K, Vifian, P & Wettstein N (2021): Homeoffice und Cybersicherheit in Schweizer KMU: Strategien und Massnahmen in Schweizer KMU mit 4-49 Mitarbeitenden im Umfeld von Corona (COVID-19). Projektbericht Die Mobiliar, digitalswitzerland, FHNW Hochschule für Wirtschaft, SATW, gfs-Zürich, November. Download auf: www.cyberstudie.ch

HIER GEHT ES ZUR NEUEN STUDIE 2021

Die von August bis Oktober 2020 durchgeführte repräsentative Umfrage von 503 Geschäftsleitungen von kleinen Schweizer Unternehmen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Digitalisierung wurde von der FHNW Hochschule für Wirtschaft,  digitalswitzerland, gfs-Zürich, Die Mobiliar, dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) und der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) realisiert.

Themen-Studie-Digitalisierung-Home-Office-Cyber-Sicherheit-in-KMU-Corona

Mit Corona/COVID-19 rückten im betriebswirtschaftlichen Umfeld u.a. die Themen des Home-Office und der Cyber-Sicherheit in den Vordergrund. Im ersten Lockdown im März/April 2020 hat sich die Zahl der Mitarbeitenden, welche von zu Hause arbeiteten, fast vervierfacht. Seitdem hat sich das Home-Office etabliert und die Nutzung ist gegenüber dem Stand vor dem Lockdown um über die Hälfte (um 60% von 10% auf 16% angestiegen. Es ist anzunehmen, dass die Zahl mit dem zweiten Lockdown wieder ansteigt.

Von denjenigen KMU, bei welchen Mitarbeitende das Home-Office nutzen können, konnten 66% der Unternehmen problemlos oder mit einigen einfachen Massnahmen auf das Home-Office umsteigen. Speziell die Pioniere und Early Followers (73% bzw. 74%) haben die Arbeitsform des Home-Office problemlos umgesetzt.

Die Studie zeigt, dass ein Viertel der Schweizer KMU bereits Opfer eines Cyberangriffes wurde, dessen Schadensbehebung mit erheblichem Aufwand verbunden war. Davon sahen ein Drittel einen finanziellen Schaden und ein Zehntel einen Reputationsschaden und/oder den Verlust von Kundendaten. Demgegenüber steht noch immer das mangelnde Bewusstsein der KMU, selbst Opfer eines Cyberangriffes zu werden: Nur gerade 11% schätzen das Risiko, durch einen Cyberangriff einen Tag ausser Gefecht gesetzt zu werden, als gross ein.

Wichtigste technische Massnahmen zur Erhöhung der Cyber-Sicherheit sind regelmässige Datensicherungen (Backups), der Einsatz von Antivirus-Programmen, regelmässige Software-Updates und der Einsatz von Firewalls. Nur etwas mehr als ein Drittel der KMU schult regelmässig ihre Mitarbeitenden, nur ein Fünftel führt IT-Sicherheitsaudits durch und nur ein Sechstel der KMU hat eine Cyber-Versicherung abgeschlossen.

Die Studie zeigt, dass die Themen zur Digitalisierung, zum Home-Office, dem Einsatz von Informations-Technologien und zur Cyber-Sicherheit im Umfeld von Corona/COVID-19 an Wichtigkeit gewonnen haben. Im Whitepaper werden die wichtigen Praxisfragen für Schweizer KMU zur erfolgreichen Umsetzung des Home-Office und zur Stärkung der IT-Sicherheit zusammengefasst.

Digitalisierung, Home-Office und Cyber-Sicherheit in KMU
Ein Beitrag zum Verständnis und zur Stärkung von Schweizer KMU mit 4–49 Mitarbeitenden im Umfeld von Corona (COVID-19)

Download:


Die wichtigsten Resultate:

COVID-19: Veränderung der Home-Office-Gewohnheiten
%-Satz der Mitarbeitenden, welche in Schweizer KMU hauptsächlich von zuhause aus arbeiteten:
10% vor dem ersten Lockdown
38% während dem ersten Lockdown
16% nach dem ersten/vor dem zweiten Lockdown

Zukünftige Nutzung des Home-Office nach Corona
Einschätzung zur zukünftigen Nutzung des Home-Office in Schweizer KMU:
4% weniger
65% gleich viel
29% mehr

Verwendung von Kommunikationsplattformen im Umfeld von Corona
84%     E-Mail Geschäft
70%     Telefon via Geschäftsnummer
55%     WhatsApp oder andere Messenger
46%     Online-Konferenztools
28%     Telefon via private Nummer

Cyber-Angriffe: Entstandener Schaden
Entstandener Schaden in Schweizer KMU durch Cyber-Angriffe, wo ein erheblicher Aufwand zur Schadensbehebung notwendig war:
34%     Finanzieller Schaden
10%     Reputationsschaden
9%       Verlust Kundendaten

Cyber-Angriffe: Erfolgreiche Methoden
Anzahl der Schweizer KMU, welche schon einmal erfolgreich durch diese Methoden angegriffen wurden:
18%     Malware/Viren/Trojaner
6%       Online-Betrug
5%       Datendiebstahl/Datenverlust
5%       Denial of Service
4%       Erpressung

Organisatorische Massnahmen zur Erhöhung der Cyber-Sicherheit
Organisatorische Massnahmen zur Erhöhung der Cyber-Sicherheit in Schweizer KMU:
72%     IT-Support-Bereitstellung
48%     Notfallplan/-Konzept
37%     Schulung der Mitarbeitenden
36%     Implementierung IT-Sicherheitskonzept
21%     IT-Sicherheitsaudit

Technische Massnahmen zur Erhöhung der Cyber-Sicherheit
Technische Massnahmen zur Erhöhung der Cyber-Sicherheit in Schweizer KMU:
92%     Regelmässige Datensicherung
91%     Einsatz von Antivirus-Programmen
89%     Regelmässige Software-Updates
85%     Einsatz einer Firewall
71%     Kontrolle Wiederherstellung der Datensicherung

Die Infografik von Die Mobiliar mit den wichtigsten Studienresultaten:

Die Infografik zu Digitalisierung, Home-Office und Cyber-Sicherheit in KMU
Ein Beitrag zum Verständnis und zur Stärkung von Schweizer KMU mit 4–49 Mitarbeitenden im Umfeld von Corona (COVID-19)

Praxisbuch:
Das neue Praxisbuch zur IT-Sicherheit in Schweizer KMU von Prof. Dr Marc K. Peter und Nicolas Mayencourt ist ab Februar 2021 im Verlag Beobachter / Handelszeitung erhältlich:
https://shop.beobachter.ch/buchshop/arbeit/it-sicherheit-fuer-kmu

Quelle:
Peter, MK, Hölzli, A, Kaelin, AW, Mändli Lerch, K, Vifian, P & Wettstein N (2020): Digitalisierung, Home-Office und Cyber-Sicherheit in KMU: Ein Beitrag zum Verständnis und zur Stärkung von Schweizer KMU mit 4–49 Mitarbeitenden im Umfeld von Corona (COVID-19). Projektbericht Die Mobiliar, digitalswitzerland, FHNW Hochschule für Wirtschaft, SATW, gfs-Zürich, Dezember.

Die FHNW Hochschule für Wirtschaft hat in einer Studie mit über 2’500 Teilnehmenden den Stand der Digitalen Transformation in der Schweiz ermittelt. Es handelt sich dabei um die bisher grösste Schweizer Studie zu diesem Thema, welche auch Handlungsempfehlungen identifiziert und beschrieben hat. Der Fokus liegt auf kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und zeigt, dass die Digitale Transformation eine hohe Relevanz für die Unternehmen hat. Ein Praxisleitfaden der Hochschule für Wirtschaft unterstützt die KMU in diesem wichtigen Prozess.

Die Treiber der Digitalen Transformation sind technologische Entwicklungen und neue digitale Ökosysteme, die Auswirkungen auf Gesellschaft, Politik und Wirtschaft haben. Die Resultate der Studie zeigen, dass die Unternehmenstransformation vom Bedürfnis nach optimierten und schnelleren Prozessen (82% der KMU), sich verändernden Kundenanforderungen (59%) und neu verfügbarer Technologie (53%) getrieben wird.

Die Auswirkungen der Transformation sind auf verschiedenen Ebenen wahrnehmbar:

Bei 85% der KMU hat die Digitale Transformation Auswirkungen auf das Geschäftsmodell und die interne Zusammenarbeit.

Bei knapp 70% der KMU hat die Digitale Transformation Einfluss auf die Unternehmenskultur.

63% der KMU haben bereits neue Technologien eingeführt.

62% der KMU haben ihre Marktpositionierung angepasst.

Aber nur 30% der KMU sind mit ihren eigenen Digitalisierungsbemühungen zufrieden.

Die Barrieren für eine erfolgreiche Transformation bei KMU sind der hierzu notwendige Zeitaufwand und das fehlende Wissen bei Führungskräften und Mitarbeitenden.

Die Studie hat sieben Handlungsfelder ermittelt, in welchen sich die Digitale Transformation abspielt. Prof. Dr. Marc K. Peter, der Leiter der Studie: “Die Digitale Transformation hat eine hohe Relevanz bei Schweizer Unternehmen. Mit den nun vorliegenden Handlungsfeldern haben wir eine wichtige Orientierungshilfe geschaffen, um diese wichtigen Projekte zu unterstützen“. Der veröffentlichte Praxisleitfaden beinhaltet Checklisten, Kurzfallstudien, ein Vorgehensmodell zur Transformation sowie Fachbeiträge für die Praxis von namhaften Autorinnen und Autoren.

Die Studie wurde von Sponsoren und Partnern unterstützt. Dazu gehören PostFinance, Abacus, AECS Swisscard, Die Post, Dreamlab Technologies, Gewerbezeitung, GS1, KMU Next, Mobiliar und Nemuk.

Studienresultate und Praxisleitfaden können als PDF-Version kostenlos auf der Projektwebsite www.kmu-transformation.ch bezogen werden.

Kontakt

Prof. Dr. Marc K. Peter
Leiter Zentrum für Digitale Transformation und Marketing
T +41 62 957 24 91
marc.peter@fhnw.ch

Fachhochschule Nordwestschweiz
Hochschule für Wirtschaft
Gabriela Rüegg, Stv. Leiterin Kommunikation und Marketing
Riggenbachstrasse 16
4600 Olten
T +41 62 957 23 97
gabriela.rueegg@fhnw.ch